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 ANGST UND WUT 2012

Die Arbeiten dieser Serie erweitern meine Auseinandersetzung mit der Stahlplastik als zeichnerisches Werk. Das besondere Merkmal dieser Serie ist, dass die Plastik nicht vorrangig durch Fläche und Masse bestimmt wird. Das Verfolgen einer Linie und die sich daraus ergebende Bildsprache sucht im angeblich zufälligen Prozess seine Ordnung. Diese Verbildlichung lässt für mich Perspektiven auf den inneren Zustand entstehen. Der Arbeitstitel „Angst und Wut“ begleitete mich bei dieser Serie. Diese Emotionen spiegeln sich in der scheinbaren Zerbrechlichkeit der Arbeit. Die dünnen Gliedmaßen und Verwirrungen der Linien sind Zerreißproben zwischen materieller Beschaffenheit und emotionaler Konzentration. Die Herausforderung bei diesen Arbeiten besteht darin, aus einer oder mehreren Linien eine Struktur erkennbar zu machen, die sich in ihren Überschneidungen und Kreuzungen in eine organische und grafische Plastik verwandelt. Das Verfahren ist geprägt durch einen klaren technischen Vorgang und soweit entwickelt, dass es mir ermöglicht, meiner Intuition in der Formfindung zu folgen. Außerdem spielt das Zusammenspiel von den Linien mit dem Zwischenraum eine wichtige Rolle, denn es ermöglicht mir, mich als Bildhauer durch und in der Plastik zu bewegen.









FLUG UND FALL 2011  



Der Zyklus setzt sich weiter fort, die Formate sind größer und der Arbeitsprozess komplexer geworden.
Ich beobachte, dass ich mehr Abstand zum technischen Ablauf entwickelt habe und dadurch die Skulpturen mehr Eigenleben und eine stärkere Stabilität in der Formsprache erhalten haben.
Eine weitere Beobachtung von mir ist, dass die Musik und meine musikalischen Empfindungen sich in den Arbeitsstrukturen eingliedern. Sie dienen in der einzelnen Skulptur auch als eine Art Übersetzung. 
Inzwischen subsumieren sich alle meine musikalischen, bildnerischen und bildhauerischen Ergebnisse zu einem zusammenhängenden Netz, in dem ich mich wiegen darf.

flug+fall 2011











FLUG UND FALL  2010







Das Material dieser Arbeiten ist gehärteter Stahl.
Ursprünglich diente er zur Bodenbearbeitung, wurde
durch die Nutzung in der Landwirtschaft verschliessen
und ausgetauscht. In der Regel erarbeite ich die Skulptur
aus einem Stück. In mehreren Arbeitsschritten wird dann
der Stahl durch Trennen und Erhitzen geformt.
Das  Zerteilen eines Elements, ohne dass
die Verbindung der Ebenen unterbrochen wird,
ist ein wichtiger Bestandteil des Eigenlebens der 
Skulptur geworden.
Der Grundgedanke dieser Serie ist die Spannung
zwischen Höhenflug und Zerfall unserer Zivilisation.


2010 F+F